Engagierte TV-Sportler kennen die Trainings-Methode vielleicht: Leistungssportler mit leicht gequältem Gesichtsausdruck auf einer „Massagerolle“ – das ist ein Teil des Faszientraining.

Christa Kloppenburg von der Fitness-Akademie bildet Trainer auch in diesem neuen Trainingsfeld aus, kennt die medizinischen Hintergründe und ist gewissermaßen von Berufs wegen „fasziniert“: 

„Faszien sind zähe Bindegewebshäute, die alle Körperstrukturen umhüllen. Sie sorgen u.a. für die Funktionsfähigkeit des Muskelsystems, übertragen mechanische Kräfte, dienen der Stoßdämpfung und dem Schutz gegen Stürze. Als ununterbrochene Gewebeeinheit bilden sie ein eng verflochtenes Netz, über das alle Teile des Körpers miteinander in funktioneller Verbindung stehen.“ 

Bei Belastung wird das umhüllende Gewebe dicker und fester, bei Bewegungsarmut wird es schwach und verklebt regelrecht miteinander. Dann können die Faszien nicht sauber gegeneinander gleiten und schmerzen. Christa Kloppenburg: „Da das ganze Fasziensystem im Körper miteinander verbunden ist, kann eine Problemstelle z.B. im Fuß durchaus dazu führen, dass sich Nackenschmerzen bemerkbar machen.“

Eine wesentliche Säule ist das mechanische Aufspüren und Lösen von Verklebungen.  Peter Geukes vom ProVital Gesundheitszentrum Münster: „Hierfür gibt es ein ganzes Arsenal von Hilfsmitteln wie die Pilatesrolle, Tennisbälle und andere Gegenstände, mit denen man über die Muskulatur rollt und schmerzhafte Muskelpunkte aufspürt und langsam löst. 

Auch Schwingen und Federn hilft den Muskeln, elastisch zu werden und sie als Energiespeicher aufzubauen. Peter Geukes: „Das erinnert manchmal an die alten Methoden aus Schwarzweißfilmen. Gelenkrotationen, Beinschwünge, laterale Beugungen, Übungen für den Ober- und Unterkörper ergeben zusammen eine bunte Mischung. Im ProVital  ist es mittlerweile vollkommen normal, dass die Sportler sich wie federnd dehnen, in der Gegend herumhüpfen oder buchstäblich auf der Rolle sind.“